Therapie im Jesusgebet

Ein Weg zu Gott und damit zum eigenen Ich.

Der Weg zu Gott wurde in der langen Tradition der Kirche auf vielerlei Weise beschrieben.
Sehr bekannt seine Dreiteilung.

  • REINIGUNGSWEG (via purgativa)
  • ERLEUTUNGSWEG (via illuminativa)
  • VEREINIGUNGSWEG  (via unitiva)

REINIGUNGSWEG
Auf ihm werden die groben Hindernisse mühsam bestiegen. Es geht dabei um die Läuterung von massiven Sünden. Seine Methode ist das diskursive Denken der Vernunft und die Bestätigung des Willens.
Die Vernunft arbeitet mit

  • Analysen,
  • Überlegungen,
  • Reflexionen über den Sinn des Lebens und
  • über die Wege die zur Verwirklichung des Ziels führen.

Der Wille wird durch Begründung zur Umkehr und Lebensveränderung motiviert. Der Mensch besinnt sich was er mit seinem Leben erreichen will und welche Folgen seine Handlungen für seinen Lebensweg haben.
Diese Betrachtung führt zur Neuorientierung.

ERLEUCHTUNGSWEG:
In diesem Abschnitt arbeitet man auf eine feinere Weise vom Guten zum Besseren. Die Vorherrschung der Vernunftarbeit  wird durch ein einfühlsameres inneres Gespür ergänzt.
Man lernt

  • mit seinem Charakter umzugehen,
  • Verarbeitet seine Vergangenheit. Man erlernt
  •  intensivere Haltungen die der Liebe und Menschlichkeit entsprechen,
  • am guten Geschmack zu finden und
  • mit sich selbst liebevoll umzugehen.

Die Orientierungshilfe dabei ist das Beispiel Jesu Christi und die Heiligen.
Das Ziel der Erleuchtung ist die Aneignung von Tugenden, d.h. Christusähnlicher zu werden.

VEREINIGUNGSWEG:

Diese Etappe bringt die größte und radikalste Wende im geistlichen Leben.
In den ersten Etappen musste der Mensch sich darum bemühen, sich zu ändern, überwinden, sanieren und den Charakter vollkommener zu machen.
Nun übernimmt Gott die Initiative.

  • Gott handelt am vorbereiteten Grund des Menschen.
  • Der Mensch wird Werkzeug in den Händen Gottes.

Ein solcher Umschwung vollzieht sich nicht in Tagen und der Mensch kann ihn selber nicht machen. Dies ist reine Gnade.
In dieser Umstellung gibt es eine Übungszone ein Übungsland.
Der Mensch muss sich darum bemühen, sich nicht mehr zu bemühen.
Das bedeutet:

  • Der Mensch richtet sich auf Gott aus und vertraut.
  • Das Reich Gottes ist in uns.
  • Wenn wir uns auf unsere Mitte, auf unser Sein, auf das Innewohnen der Heiligen Dreifaltigkeit ausrichten, kommt allmählich aus dieser Tiefe eine unglaubliche Kraft, die uns langsam alles schenkt und uns in den Zustand der Kontemplation einweiht.

Gott führt auf vielen Wegen zur Kontemplation:

  • Ein einfaches Leben in der Liebe,
  • Eine schwere Erkrankung,
  • eine Begegnung mit dem Tod,
  • das Verlassen der Heimat u.v.a

Der geistliche Begleiter auf diesem Weg wendet keine Technik an. Er zeigt nur einen Weg den er selber gegangen ist und vor allem selber lebt. Das persönliche Zeugnis spielt eine bedeutende Rolle. Ohne dieses Zeugnis wird die Botschaft kraftlos und blass.

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